Über mich

Uwe T. Schaal

Seit 1966, als ich in Heslach an der Karlshöhe das Licht der Welt erblickte, lebe ich in Stuttgart. Am Hang des Westens aufgewachsen, hatte ich immer einen Stuttgarter Draufblick und faszinierte mich schon als Kind für das Häusermeer. Ich wurde in einer grünen Ecke im Westen groß, fuhr mit der „Schdrambe“ in die Schule, wo ich in Klassen mit verschiedenen Nationa-litäten war. Irgendwann begann ich das Schüler-Abo auszunutzen und fing an, alle Straßenbahnlinien abzufahren und somit die Stadt mit ihren verschiedenen Facetten zu entdecken. Heute bin ich immer noch leidenschaftlicher SSB-Kunde, benutze in Maßen aber auch das Auto. Ich habe in allen vier Stadtregionen gewohnt: Innen-, Nord-, Filder- und Neckarbezirke.

Über einige Jahre schrieb ich Leserbriefe, auch zu lokalen Themen, an die Stuttgarter Nachrichten und bekam auf diesem Weg einen kleinen Fanclub. In diesem Zuge kam ich auch erstmals mit Architekten in die Diskussion. Als junger Mensch wollte ich die Stadt schon verschönern und schrieb auch Vorschläge ans Rathaus, worauf mich Manfred Rommel einmal auf den Fernsehturm einlud und der erste Bürger-meister Rolf Lehmann auf die Empore in der Markthalle. Sie mochten meinen Enthusiasmus. Seine Nach-folger gaben sich mit mir aber nicht mehr ab. Wer heute keinen Titel und auch keine Öffentlichkeit hat, zählt in den Amtsstuben nicht mehr viel.

Dennoch blieb ich immer irgendwie am Ball, ob mit dem Zukunftsforum Feuerbach oder dem Aufbruch Stuttgart. Immer wenn ich wieder das Gefühl hat-te, etwas bewegen zu können, wurde ich bemerkbar. Dazu gehörten auch gelegentliche Ideenrundschreiben an die Gemeinderatsfraktionen. Ich freue mich immer wieder, wenn einstige Ideen von mir zeitversetzt an die Oberfläche kommen, auch wenn es dann nicht mehr meine sind. Das ist mir aber egal, denn es geht ja um die Sache.

Über meine vielen Stadtführungen, die ich in allen Stuttgarter Gebieten abgehalten habe, bekam ich viele Meinungen mit und sehe mich darin bestätigt, dass eine deutliche Mehrheit mit der wuchernden Recht-eckarchitektur unzufrieden ist. Diese wird von vielen Bürgern als für die Stadt nicht angemessen gehalten, weder im historischen, noch im ästhetischen Sinne. Straßenzüge die glatt und abwaschbar wirken, gibt es leider ein paar zu viel in der Stadt. Dem gegenüber stehen wunderschöne Altstadtflecken, die leider oft etwas versprengt sind und keine Bindung zueinander finden, weil man entweder versäumt hat stilistisch Brücken zu schlagen oder neue Keile ins Stadtbild gehauen hat, in Form von überdimensionierten Stra-ßen, aber vor allem durch unpflegliche Architektur.

Nun begehe ich einen neuen Pfad. Ich möchte meine Ideen öffentlich machen und in einem späteren Schritt eine Art Forum schaffen, wo sich auch andere verewigen können. Über die verschiedenen Arbeits-gruppen, an denen ich mitgewirkt habe, begriff ich, was für ein großes Potenzial an Ideen in der Bürger-schaft vorhanden ist, was sich übrigens auch am Bürgerhaushalt ablesen lässt. Der ist aber mehr eine Hitparade, wo meist die stimmgewaltigsten Vorschläge, also jene der besten Stimmensammler, im Mittelpunkt stehen.

Meine E-Mail-Kolumne „Stadtsichter“, deren Leserkreis sich stetig vergrößert hat, wird auf diesem Weg nun auch öffentlich und spiegelt meine Erfahrung der letzten Stuttgarter Jahre wieder. Ich begann 2011 damit, Erfahrungen aus Stadtspaziergängen niederzuschreiben, was sich dann zwischen vielen anderen Interessen wieder verlor. Ende 2015 erinnerte ich mich an den einstigen Anfang und nahm den Faden wieder auf. Seitdem bin ich also ein kleiner Kolumnist. Manches ist im Rückblick anders gekommen und ich würde es heute vielleicht so nicht mehr formulieren, aber so ist das halt mit dem Lauf der Zeit. Das meiste des Geschriebenen hat aber noch immer Gültigkeit und mit manch Prognose lag ich richtig. Man-che Gedanken hatten saisonale Bezüge oder ergänzende Begleittexte in den E-Mails, die heute vielleicht zum Gesamtverständnis fehlen. Eigentlich waren diese Zeilen ja auch für Leute geschrieben, die mich kennen, einschließlich meinem gelegentlichen Hang zum Sarkasmus. Ich denke aber, dass auch für Neu- und Hinterherleser fruchtbare Gedanken darin zu finden sind.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser Website, und mir, dass Sie die Stadt genau betrachten und sich einmischen. Stuttgart ist in der Fläche schön, aber an einigen neuralgischen Punkten ist noch viel Luft nach oben.

Schreibe einen Kommentar

Über mich

Photo by Max Langelott on Unsplash

Über mich

Seit 1966, als ich im Süden auf der Karlshöhe das Licht der Welt erblickte, lebe ich in Stuttgart. Danach am Hang des Westens aufgewachsen, hatte ich immer einen Stuttgarter Draufblick und faszinierte mich schon als Kind für das Häusermeer. Ich wurde in einer grünen Ecke im Westen groß, fuhr mit der „Schdrambe“ in die Schule, wo ich in Klassen mit verschiedenen Nationalitäten war. Irgendwann begann ich das Schüler-Abo auszunutzen und fing an, alle Straßenbahnlinien abzufahren und somit die Stadt mit ihren verschiedenen Facetten zu entdecken. Heute bin ich immer noch leidenschaftlicher SSB-Kunde, benutze in Maßen aber auch das Auto. Ich habe bereits in allen vier Stadtregionen gewohnt: Innen-, Nord-, Filder- und Neckarbezirke.

Über einige Jahre schrieb ich Leserbriefe, auch zu lokalen Themen, an die Stuttgarter Nachrichten und bekam auf diesem Weg einen kleinen Fanclub. Zudem kam ich auf diesem Wege zum ersten Mal mit Stuttgarter Architekten ins Gespräch. Als junger Mensch wollte ich die Stadt schon verschönern und schrieb auch ans Rathaus, worauf mich Manfred Rommel einmal auf den Fernsehturm einlud und der erste Bürgermeister Rolf Lehmann auf die Empore in der Markthalle. Sie mochten meinen Enthusiasmus. Seine Nachfolger gaben sich mit mir nicht mehr ab. Wer keinen Titel und auch keine Öffentlichkeit hat, zählt in den Amtsstuben nicht mehr viel.

Auch wenn sich aktive und passive Phasen abwechselten, blieb ich in Sachen Städtebau thematisch immer am Ball, und wenn ich witterte doch etwas verändern zu können tauchte ich wieder auf, ob mit dem Zukunftsforum Feuerbach oder dem Aufbruch Stuttgart. Es gehörten aber auch gelegentliche Ideenrundschreiben an die Gemeinderatsfraktionen dazu. Ich freue mich immer wieder, wenn einstige Ideen von mir zeitversetzt an die Oberfläche kommen, auch wenn es dann nicht mehr meine sind. Das ist mir egal, denn es geht ja um die Sache.

Über meine vielen Stadtführungen, die ich in allen Stadtgebieten abhalte, bekam ich viele Meinungen mit und sehe mich darin bestätigt, dass eine Mehrheit mit der um sich greifenden Rechteckarchitektur unzufrieden ist. Diese wird von vielen Bürgern für die Stadt als nicht angemessen gehalten, weder im historischen, noch im ästhetischen Sinne. Straßenzüge die glatt und abwaschbar wirken, gibt es leider ein paar zu viel in der Stadt. Dem gegenüber stehen wunderschöne Altstadtflecken, die leider oft etwas versprengt sind und keine Bindung zueinander finden, weil man immer neue Keile ins Stadtbild gehauen hat, in Form von überdimensionierten Straßen, aber vor allem durch unpflegliche Architektur. Irgendwann im Zuge meiner Führungen habe ich mal den Titel >>Stuttgartologe<< verliehen bekommen. Der gefiel mir, ist allerdings völlig unakademisch. Noch! 😉

Seit März 2020 habe ich die Website am Start. Ich möchte meine Ideen öffentlich machen, schon alleine deshalb, weil ich der Stadtverwaltung das Alibi nehmen möchte, es gäbe keine besseren Ideen, als das, was sie im Alltag durchwinkt oder gar prämiert. Mittlerweile (Januar ’24) habe ich so ganz ohne soziale Netzwerke 90.000 Klicks, was toll ist und ich nicht für möglich gehalten hätte. Die Bezirks- und Gemeinderäte sind über dieses Medium informiert und tatsächlich hatte ich auch immer wieder Kontakte mit einzelnen Vertretern dieser Gremien.

In Arbeitsgruppen, an denen ich mitgewirkt habe, begriff ich, was für ein großes Potenzial an Ideen in der Bürgerschaft vorhanden ist, was sich übrigens auch am Bürgerhaushalt ablesen lässt. Der ist aber mehr eine Hitparade, wo meist die stimmgewaltigsten Vorschläge, also jene der besten Stimmensammler, im Mittelpunkt stehen.

Meine einst reine E-Mail-Kolumne „Stadtsichter“, deren Leserkreis sich stetig vergrößert hat, ist auf diesem Weg nun auch öffentlich geworden und spiegelt meine Erfahrung der letzten Stuttgarter Jahre wieder. Ich begann 2011 damit, Erfahrungen aus Stadtspaziergängen niederzuschreiben, was sich dann zwischen vielen anderen Interessen wieder verlor. Ende 2015 erinnerte ich mich an den einstigen Anfang und nahm den Faden wieder auf. Seitdem bin ich also ein kleiner Kolumnist. Manches ist im Rückblick anders gekommen und würde ich vielleicht so nicht mehr formulieren, aber so ist das halt mit dem Lauf der Zeit. Manche Gedanken hatten saisonale Bezüge oder ergänzende Begleittexte, die heute vielleicht zum Gesamtverständnis fehlen. Eigentlich waren diese Zeilen ja für Leute geschrieben, die mich kennen, einschließlich meinem gelegentlichen Hang zum Sarkasmus. Ich denke aber, dass auch für Neu- und Hinterherleser fruchtbare Gedanken darin zu finden sind.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dieser Website, und mir, dass Sie die Stadt genau betrachten und sich einmischen. Stuttgart ist in der Fläche schön, aber das verbliebene Schöne braucht dringend Schutz. Zudem sind einige neuralgische Punkte in dieser Stadt hässlich und scheinbar nimmt es jeder hin. Lassen Sie uns ein paar Zäune niederreißen …

Platzhalter über mich

Kontakt: info@stuttgart-neu-gedacht.de